Die Duftwelt ist faszinierend und verzaubert uns im Alltag. Gerüche können massgeblich zu unserem Wohlergehen beitragen und wir nehmen vieles über die Nase war. Ob ein Duft als zu intensiv wahrgenommen wird, hängt oft auch mit der sogenannten Duftkonzentration zusammen. Die Geschichte beginnt mit dem Wort «Eau» für «Wasser». Doch worin bestehen die Unterschiede der Dufttypen genau?
Die Kreation von Düften hat eine lange Tradition und beeindruckende Handwerkskunst. Der Film «Das Parfum» gibt uns einen Einblick in verschiedene Techniken, um Düfte einzufangen und in einem Parfum zu verwandeln, zum Beispiel durch die Kunst des «Enfleurage». Auch die Destillation ist ein wichtiger Bestandteil der Duftherstellung. Um einen Tropfen Rosenöl herzustellen, spricht der Charakter des Parfümeurs Baldini in einer Szene dieses Werks von «10'000 Rosen» und als der Tropfen den Behälter erreicht, von der «Seele der Rose». In dieser Szene zeigt sich auch, wie komplex und aufwendig der klassische Duftherstellungsprozess ist. Parfum ist doch gleich Parfum? Nicht ganz!
Die Basis - Zusammensetzung eines Duftes
Ohne gross den Chemieunterricht in der Schule wieder aufleben lassen zu wollen, besteht ein Duft, laut dem Industrieverband für Körperpflege und Waschmittel, primär aus drei Elementen. Die Basis des Duftes bildet dabei der Alkohol oder Ethanol, bei welchem Wasser und die Duftstoffe hinzugemischt werden. Dieser sorgt dafür, dass dein Lieblingsduft im Flakon lange erhalten bleibt und die Duftstoffe sich beim Auftragen ganz entfalten können. Je nachdem, wie diese Elemente im Flakon aufgeteilt sind, wird ein Duft als stark oder leicht empfunden. Ein zu starker Duft, der den ganzen Raum übernimmt, kann je nach Situation als störend wahrgenommen werden. Die Duftkonzentrationen sind dabei der Schlüssel zum Ausgleich dieses sensiblen Gleichgewichts.
Duftdauer vs. Duftspur
Bevor wir noch tiefer in diese magische Welt eintauchen, muss hier noch der Unterschied zwischen Duftdauer im französischen «Tenue» genannt und Duftspur auch «Sillage» eingeräumt werden. Laut Sillage Paris bezieht sich die Duftspur auf den ersten Eindruck des Duftes in der Atmosphäre, dieser «Hauch», der beim Vorbeilaufen zu riechen ist. Ein Duft kann im ersten Moment einen kraftvollen Charakter aufweisen und eine Stunde später schon verflogen sein. Mit der Duftdauer ist gemeint, wie lange der Duft beim effektiven Tragen haften bleibt. Für die Duftkonzentrationen von Bedeutung, ist hier vor allem die Duftdauer.
Duftkonzentrationen und Duftklassen
Bei der Parfumherstellung haben sich bei der Unterscheidung von Düften einige Bezeichnungen etabliert. Diese geben uns Auskunft darüber, wie hoch die ungefähre Konzentration der Duftstoffe ist. Diese ist jedoch nicht in Stein gemeisselt und kann sich von Hersteller zu Hersteller unterscheiden. Besonders bekannt sind darunter das Eau de Cologne, Eau de Toilette und Eau de Parfum. Es gibt jedoch auch noch weitere Konzentrationen, wie das Eau de Parfum Intense, das eine noch höhere Konzentration an Duftstoffen aufweist. Wir lassen diese Unterschiede und deren Auswirkung auf die Intensität sowie Duftdauer mithilfe der Informationen von Maison Fragonard und Maison Violet genauer beleuchten. Darf ich vorstellen? Die Duftkonzentrationen als Kurzübersicht.
Eau de Cologne (EdC)
Die traditionsreiche Dufterfrischung
Dieser zeitlose Dufttyp blickt auf eine lange Geschichte zurück. Besonders beliebt ist er bei den Herren und wird auch heute gerne im Rahmen der Rasurpflege für mehr Frische verwendet (jedoch hier bitte nicht auf der gerade rasierten Hautfläche auftragen). Das Eau de Cologne ist in dieser Zusammensetzung der leichteste Duft unter den erwähnten Duftkonzentrationen und wird gerne klassischerweise morgens auf verschiedene Partien des Körpers aufgetragen. Auch im Sommer ist es beliebt und aus vielen Badezimmern gar nicht mehr wegzudenken. Das Eau de Cologne wird dabei gerne in einem klassischen Flakon ohne den typischen Zerstäuber angeboten, um die gewünschte Verteilung auf den Hautpartien zu ermöglichen.
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Duftkonzentration: ca. 4-6%
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Dauer: ca. 1-2 Stunden
Eau de Toilette (EdT)
Der leichte Duft
Ob Winter oder Sommer, ein Eau de Toilette passt zu jeder Jahreszeit. Hierfür wurde dieser auch speziell kreiert, damit du ihn regelmässig anwenden und auch öfters nachsprühen kannst, ohne dass die Stärke des Duftes zu überwältigend wirkt. Besonders an heissen Tagen eignet sich das Eau de Toilette, da durch die Hitze das Parfum an Intensität gewinnt und auch zum Abkühlen gerne verwendet wird. Du kannst den Duft auch auf verschiedene Hautpartien auftragen und das belebende Gefühl vom Eau de Toilette optimal einsetzen.
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Duftkonzentration: ca. 8-12%
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Dauer: ca. 3-4 Stunden
Eau de Parfum (EdP)
Der Klassiker
Der Duft hat mehr Charakter und wird dadurch auch gerne eher zu kälteren Jahreszeiten oder zu besonderen Anlässen getragen. Es ist der Klassiker unter der Duftarten und ist jedem ein Begriff. Soweit sogar, dass es sich im üblichen Sprachgebrauch durchgesetzt hat und wir bei Düften oft nur von «Parfüm» sprechen. Das Eau de Parfum bietet mit seiner optimalen Duftkonzentration die Möglichkeit die Intensität des Duftes direkt zu steuern und den Duft noch besser entfalten zu lassen. Es braucht hier nur wenige Sprühstösse, um eine angenehme Duftintensität zu erreichen.
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Duftkonzentration: ca. 14-18%
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Dauer: ungefähr bis zu 6 Stunden
Eau de Parfum Intense
Der Duft mit starkem Charakter
Das Wort «Intense» verrät es schon – der Duft ist konzentrierter und damit intensiver. Diese Konzentration kann je nach Duft sogar über mehrere Tage anhalten. Auch als «Extrait» oder mit dem Zusatz «Absolu» bezeichnete Dufttyp eignet sich vor allem für ganz besondere Anlässe und sollte dabei möglichst sparsam aufgetragen werden. Ich empfehle dir hierbei, den Duft nur auf gezielte und wenige Partien der Haut aufzusprühen, da der Duft ansonsten zu stark wirken kann.
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Duftkonzentration: ca. 18-25%
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Dauer: ungefähr mehr als 6 Stunden
Tipp: Eine reichhaltige und pflegende Bodylotion als Basis auf der Haut, kann dabei helfen, die Duftintensität noch etwas zu verstärken und ermöglicht einen besseren Halt des Dufts.
Im Alltag greife ich meistens zu einem klassischen Eau de Parfum und im Sommer auch gerne zur einem Eau de Toilette. Das wertvolle Eau de Parfum Intense verwende ich dabei nur zu edlen Anlässen. Egal für welchen Dufttyp du dich entscheidest, wichtig ist, dass du dich wohl fühlst. Duftkreationen sind so individuell wie du und kommen in den unterschiedlichsten Formen.
Ob blumige Noten, die an den Frühling erinnern oder warme würzige Noten, die an einen kuscheligen Platz am Kaminfeuer denken lassen – die Welt der Düfte besteht aus faszinierenden Kompositionen, die nur darauf wartet von dir entdeckt zu werden.